Philips AG1003

Steckbrief

Modell: Philips AG1003/ D95

Baujahr: 1955-57

Anschaffung: 1958

Fertigstellung: März 2016

Gehäuse: Metall

Touren: 78, 45, 33

System: AG3010

Link zu rm.org: AG1003

reparaturbericht

Zu diesem Plattenspieler kam ich mit der Kubatruhe aus dem Haus meiner Großeltern (näheres dort nachzulesen).

Da ich keine sonderlich kritischen Bauteile ausmachen konnte, ging ich mit dem Plattenspieler damals direkt an den Strom. Das Licht funktionierte noch, der Plattenspieler eher weniger. Der Motor brummte nicht einmal und auch nach dem Anstubsten des Tellers kam nichts. Ich registrierte lediglich, daß die Wicklungen warm wurden.

Da es damals aber nicht dringend war, zumal ich nicht einmal ein Radio für die die Verstärkung übrig hatte, blieb der Plattenspieler erstmal unangetastet.

Etwa ein halbes Jahr später war mir langweilig und so schaltete ich erneut ein und drehte etwa 10min. lang den Teller manuell. Anfangs hielt ich es für Einbildung, doch überkam mich immer mehr das Gefühl, der Teller drehe weiter, als er es mit dem von mir gegebenen Schwung tun dürfte.

Nach einer viertel Stunde hatte ich es geschafft: Der Plattenspieler drehte surrend von selbst und wechselte sogar die Platten durch!

Die Ernüchterung kam, als ich feststellte, daß man dieses Prozedere jedesmal wiederholen musste, um das Gerät anzuwerfen.

In den nächsten Ferien baute ich das Chassis dann mal aus, weil ich gelinde ausgedrückt die Schnauze voll hatte und nahm es mit nach Hause, wo es unmittelbar auf meinem Tisch landete. Für die Wechselmechanik reichten ein paar Tropfen Waffenöl, den Motor baute ich aus.

Ich hatte Glück und fand die verschraubte, statt vernietete Variante vor, die ich direkt in ihre wenigen Einzelteile zerlegte und von dem alten harzigen Fett befreite.

Als alles schön sauber war, gab ich in die Kugellager der Achse je einen kleinen Tropfen Feinmechaniköl und baute das Ganze wieder zusammen.

Ab jetzt lief der Motor direkt an, doch schnurrte er ziemlich laut, was doch den Musikgenuß erheblich störte.

Diese Aktion wiederholte ich erneut, doch hatte ich keinen Erfolg, das Problem zu beseitigen.

Später fand ich heraus, daß es sich bei diesem Geräusch um eine Unwucht in den Lagern handelt, die ich jedoch bis heute nicht wieder beseitigt bekam...

So blieb es wieder einige Zeit, bis ich mal an ein Schlachchassis eines AG2117 kam, was aber noch einen fast baugleichen und voll funktionsfähigen Motor beherbergte.

Eine Schraube sparte ich ein und die Kabel klemmte ich etwas um und verpflanzte das Motörchen kurzer Hand in den alten Dreher.

So ist es bis heute und klappt ganz hervorragend. Nach einer Nadelbeschau unter dem Mikroskop erwiesen sich auch die Saphire der Systeme als ganz brauchbar und selbst die Kristalle schienen noch in Ordnung, als ich den Apparat zuerst am WU/K testete.

 

So läuft er bis heute zur vollen Zufriedenheit.